BRIEFMARKENCLUB - INGOLDIA e.V. im Bund Deutscher Philatelisten
In den 80er und 90er Jahren des vorigen Jahrhunderts existierte in München der Philatelistische Verein mit vielen Sektionen, wovon eine auch in Ingolstadt war. Offiziere und Unteroffiziere der damals als Landesfestung bekannten "Schanz" waren zweimal über viele Jahre gesellig als Philatelisten zusammen, wurden aber immer wieder durch Versetzungen zu anderen Truppenteilen getrennt, dadurch gab es keinen dauerhaften Zusammenhalt.
1902 wurde unter dem Vereinsvorstand Franz Schiebel der "Briefmarkenverein Suevia" im Nebenraum des Gasthauses Merl in der Moritzstraße gegründet. Bis 1914 hatte der Verein schon 25 Mitglieder. Während des Ersten Weltkrieges löste sich der Verein auf.
Am 5. Juni 1919 gründete der Briefmarkensammlerverein Frankoia Wunsiedel in Ingolstadt eine eigene Ortsgruppe.
Am 10.01.1921 wurde daraus der Briefmarkensammlerverein Ingolstadt e.V., der bis 1929 bestand. Im Jahre 1933 wurde der Verein erneut gegründet. 1942 wurde er in " KDF" eingegliedert.
1948, am 12. Februar war die letzte Neugründung unter dem 1. Vorsitzenden Werner Thoms. Bürgen waren die sechs Herren: J. Schönhuber, Martin Lohner, Johann Friedrich, Karl Kreutzer, Karl Muttner und Johann Appel.
Chronologische Zusammenfassung von sachlichen Ereignissen aus Niederschriften und berichten des Briefmarkenvereins Ingolstadt
Vorgeschichte 1902-1948 (Zusammengefaßt vom Vorstand).
Im Jahre 1902 kamen einige Briefmarkenfreunde im Nebenzimmer des Gasthauses „Merl" zusammen, die dann einen Briefmarken- sammlerverein gründeten. Es waren acht Gründungsmitglieder, später erhöhte sich die Zahl auf 15.
Der Verein nannte sich „Briefmarkenverein Suevia". Als Vorstand wurde Herr Franz Schiebel gewählt. Sein Nachfolger war Herr Schuster, dem es gelang den Verein noch weiter auszubauen. Im Jahre 1914 war man auf 25 Mitglieder angewachsen.
Ein Rundsendeverkehr „Suevia" wurde eingeführt, an dem auch auswärtige Sammler teilnahmen. Dieser Verkehr dauerte bis zum Jahre 1929. Dabei war man in engem Tauschverkehr mit dem Sammlerverein „Frankonia" in Wunsiedel.
Während des 1. Weltkrieges löste sich der Verein auf. Am 5. Juni 1919 wurde in Ingolstadt eine Ortsgruppe des Sammlervereins Frankonia Wunsiedel gegründet. Bereits am 10. Januar 1921 wurde diese Ortsgruppe in einen selbstständigen Verein, den „Briefmarkenverein Ingolstadt «.V." umgewandelt. Die Statuten von 1921 sind noch vorhanden.
Die Vorstandschaft setzte sich zusammen aus dem 1. Vorstand Herrn Schnitger, dem Kassier Herrn Max Sahm und dem Schriftführer Herrn Xaver Jäger.
Ab 1919 kamen die Sammler nur noch zwanglos zusammen und zahlten keine Beiträge mehr. Der nach 1933 neu gegründete Verein wurde 1942 in die deutsche Sammlergemeinschaft aufgenommen und dann in den „KDF eingegliedert. Beim Zusammenbruch im Jahre 1945 kam der Verein zum Erliegen.
Neugründung 1948
Am 12. Februar 1948 entschlossen sich fünf begeisterte Philatelisten den alten Ingolstädter Briefmarkensammlerverein wieder zu gründen. Gründungsmitglieder waren die Herren Martin Lohner, Werner Thoms, Johann Kisslinger, Johann Jansen und Otto Ulbrich.
Den “Briefmarken- und Münzensammlerverein Ingolstadt" leitete der 1. Vorstand Herr Werner Thoms, 2. Vorstand Herr Johann Kisslinger, Schriftfüher Herr Johann Jansen und Kassenwart Herr Bachmeier.
Die notwendigen sechs Bürgen waren die Herren J. Scnönhuber, M. Lohner, J. Friedrich, K. Kreuzer, K. Muttner und J. Appel.
In regelmäßigen monatlichen Zusammenkünften im Gasthof Merl war man Ende 1948 auf 44 Mitglieder angewachsen. Eine besonders kritische Lage brachte der Tag der Währungsreform mit sich. Das Vereinsvermögen schmolz dahin und die Beschaffung der Neuheiten bereitete manche Schwierigkeiten.
Bei der Jahreshauptversammlung am 11.01.1950 wurde eine neue Satzung erstellt und der “Briefmarkensammler - Verein Ingolstadt e. V." in das Vereinsregister eingetragen.
In den zurückliegenden beiden Jahren war eine rege Tätigkeit im Verein zu verzeichnen. Vorträge, Verlosungen, humorvolle Stunden, interne Ausstellungen und die Gründung einer Jugendgruppe sind Zeugen von sehr aktiven Mitgliedern und dem Vorstand.
Am 29. und 30. April 1950 konnte die 2. Landes-Verbands-Versammlung des „Landesverbandes bayerischer Philatelisten-Vereine e. V." im Bund deutscher Philatelisten in den Räumen des Kolpinghauses tagen.
Vom 7. bis 9. Oktober 1950 wurde die „1. Mittelbayerische Briefmarkenschau" nach lngolstadt geholt und im Neuen Schloss ausgestellt.
Zugleich erstellte das Mitglied Josef Haselmayer die Broschüre: „225 Jahre Ingolstädter Postgeschichte und Poststempel"
Aufgelegt wurde ein Sonderstempel sowie Umschläge und Karten. Herr Josef Haselmayer wurde zum Ehrenmitglied ernannt.
Am 11. Oktober 1952 konnte im Vereinsheim Gasthof Merl die Feier „50 Jahre Briefmarkensammler-Verein Ingolstadt 1902-1952" begangen werden. Es gab einen Umschlag mit Stahlstichprägedruck, einen Sonderstempel vom Sonderpostamt Ingolstadt.
1955 am 30. Oktober konnte zum Tag der Briefmarke im Schäffbräukeller eine Lehrschau aufgestellt werden.
In allen weiteren Jahren traf man sich zum Markentausch, bei Großtauschtagen im Kolpinghaus, bei Weihnachtsfeiern mit Verlosungen und bei notwendigen Versammlungen.
1961 wurde der langjährige 1. Vorstand, Herr Werner Thoms zum Ehrenvorsitzenden ernannt.
Bei der Neuwahl 1966 wurde der Monatsbeitrag auf DM 10,— festgelegt. Im Mai 1967 war wieder die Mittelbayerische Ausstellung zu besichtigen und im Mai 1971 die Fahrzeugschau der Deutschen Bundesbahn.
1972 musste eine neue Satzung erarbeitet werden.
1973 war die Fahrt zur IBRA-München ein besonderes Ereignis.
1975 beteiligten sich die Mitglieder bei der Stiftungsversammlung des Landesverbandes zum Ankauf von Ausstellungsrahmen mit DM 100,—
Bei der Hauptversammlung am 14. Januar 1977 im Schäffbräuhaus mit Neuwahlen wurde 1. Vorsitzender Herr Peter Busemann und 2. Vorstand Herr Dr. Wilhelm Schükerk. Die Kassenverwaltung übernahm Herr Franz. Der Jahresbeitrag konnte auf DM 18,- festgelegt werden.
Bei einer Ausstellung im Schaltemaus der Sparkasse am Rathausplatz, sowie einer kleinen Werbeschau mit 14 Rahmen im Spiegelsaal des Kolpinghauses beim Großtauschtag im März, bereiteten sich die Briefmarkenfreunde auf die 75 Jahr-Feier im Oktober vor.
Ein Sonderpostamt mit Sonderstempel auf einem Jubiläums-Briefumschlag mit Präge-Eindruck des Kreuztores war der Höhepunkt der 75 Jahr-Feier.
Auf der miba 79 konnten die Besucher wieder die Mittelbayerische Ausstellung sehen und im Mai war der Tag der offenen Kaserne begangen worden.
1979 wurde leider das Vereinsheim Schäffbräuhaus abgerissen und die Tauschabende dann im Gasthof Tafelmeier durchgeführt.
Durch den plötzlichen Tod von Vorstand Herrn Peter Busemann war eine Neuwahl notwendig und die Briefmarkenfreunde wählten als 1. Vorstand Herrn Dr. Wilhelm Schükerk und als Stellvertreter Herrn Karl.
Auf der miba '81 im März wurde den Besuchern die Mittelbayerische Ausstellung vorgestellt.
Ein Sonderstempel vom 23. April 1981 weist auf den Georgi-Tag 1516 hin. Es ist der Geburtstag des Reinheitsgebotes für reines Bier.
Am 4. und 5. April 1981 konnte im Kolpinghaus eine Rang 3 Ausstellung mit Großtauschtag und Sonderstempel durchgeführt werden.
Für die Erstausgabe der Europamarken 1982 wurde vom 6. bis 8. Mai auf die Partnerschaft mit Grasse (F), Kirkaldy (GB), Carrara (l) und Subot (JU) anläßlich der „Euro-Phila 82" mit einem Sonderstempel hingewiesen.
Im Stadttheater war die Landesverbands-Ausstellung Rang 2 mit Sonderpostamt und vier verschiedenen Stempeln ein großer Erfolg.
Zugleich tagte dort der 85. Deutsche Philatelistentag und der 38. Bundestag des BDPh e. V. in Ingolstadt.
Ende März 1984 kam der Landesverband Bayerischer Philatelisten-Vereine e. V. mit einer Briefmarkenausstellung in die Kurfürstliche Reitschule. Dazu war ein Sonderpostamt mit Sonderstempel eingerichtet worden. Der 2. Vorstand Herr Franz Schneider stellte dabei alte Ansichtskarten aus der Schanz vor.
Im Mai war der Tag der offenen Tür „25 Jahre Panzer-Aufklärungs. BTL 10" und im Oktober eine Ausstellung zum Tag der Briefmarke.
Auf der miba 1985 im April hat ein Sonderstempel auf die 1385 stattgefundene Hochzeit von Amiens „Eine Ingolstädterin auf Frankreichs Thron", hingewiesen und eine Jubiläumsausstellung war aufgebaut.
Ein weiterer Sonderstempel weist auf Isabeau de Bavie're und Karl VI. von Frankreich hin.
Im September 1987 war die Deutsch-Französische Heeresübung „Kecker Spatz".
Außer den obligatorischen wöchentlichen Tauschabenden und Großtauschtagen organisierte der Briefmarkenverein alle Jahre Tages-Omnibusfahrten mit den Frauen der Mitglieder, sowie Weihnachtsfeiern.
Das Fest der Hunderttausend, Bayerns jüngste Großstadt, konnte im Juli 1990 mit einem Sonderstempel begangen werden.
Die Vereinsabende im Nebenzimmer des „Hotel zum Anker" waren immer gut besucht. Vorträge und Dia-Lichtbildervorträge bereicherten die Tauschabende.
Im April 1996 beim Tag des bayerischen Bieres, konnte mit einem Sonderstempel auf „480 Jahre bayerisches Reinheitsgebot" hingewiesen werden.
1997 mussten die Großtauschtage vom Kolpinghaus zum Sportzentrum nach Zuchering verlegt werden.
Die wöchentlichen Zusammenkünfte im November und Dezember wurden nur noch in den Senioren-Tagesstätten Neuburger Kasten durchgeführt.
Bei der Jahreshauptversammlung im „Hotel Anker" am 23. Januar 1998 musste eine neue Vorstandschaft gewählt werden, nachdem der bisherige 1. Vorstand Dr. Schükerk aus Altersgründen nicht mehr länger zu Verfügung stand, ebenso war es mit dem 2. Vorstand Herrn Franz Schneider.
Einstimmig gewählt wurden als 1. und als 2. Vorsitzender Herr Johann Meier und Arthur Zängerl. Schriftführer verblieb Herr Horst Schneider.
Auf Antrag der Vorstandschaft wurden die beiden langjährigen verdienstvollen Herren Dr. Schükerk und Franz Schneider zu Ehrenmitgliedern gewählt.
1998 waren die Großtauschtage im März und Oktober im Sportzentrum Zuchering jeweils sehr gut besucht. Die Tauschtage im Gasthof Anker wurden fast immer von 20 bis 30 Mitgliedern wahrgenommen.
Bei der Jahreshauptversammlung am 12. Februar 1999 stand im Mittelpunkt die notwendig gewordene Erneuerung der Vereinssatzung. Diese wurde von Herrn v. Großmann vollständig im Entwurf vorgetragen und erläutert. Zugleich stellte Herr v. Großmann einen neuen Namen für den Verein vor und dieser wurde mit 2/3 Mehrheit von der Versammlung angenommen.
Der Briefmarkenverein ist nun unter dem Namen „Briefmarkenclub Ingoldia e. V." Sitz Ingolstadt im Vereinsregister eingetragen.
Eine Jugendgruppe aufzubauen war der Wunsch einiger Mitglieder. Im Rahmen des Ferienpasses in der Fronte 79 wurde deshalb ein Schnupperkurs für 8-12 jährige durchgeführt.
Mit dem Neuburger Briefmarkenverein besuchten am 28. April viele Mitglieder die IBRA in Nürnberg.
Nach fast einem Jahr konnte in der Hauptversammlung am 28. Januar 2000 Herr Günter Krakowitzer als neuer Kassier gewählt werden. Auf Antrag wurde der 15 Jahre gleich gebliebene Mitgliedsbeitrag von DM 23,-- auf 26,- Euro angehoben.
Ohne Gegenstimme entsprach die Versammlung dem Vorschlag, einen Arbeitskreis für Münzensammler dem Verein an zu gliedern.
Die zwei Großtauschtage im Frühjahr und Herbst wurden zum 1. Mal im Haus der Vereine, Rückertstraße, durchgeführt.
Höhepunkt war zur 750-Jahr-Feier von Ingolstadt im Klenzepark Exerzierhaus war die Präsentation einer Ausstellung mit Briefen und Stempeln aus der Frühgeschichte des Postwesens in Ingolstadt bis ins 20. Jahrhundert - eine Sammlung von Mitglied Fritz Karl - die Ausstellung von alten Postkarten von Ingolstadt - von Mitglied Franz Schneider - sowie der Briefmarken Trabi von Herrn Josef Puchtinger. Dazu wurde ein Sonderstempel mit Briefumschlägen und versch. Karten aufgelegt.
Ende September konnte der letzte Tauschabend im Gasthof Anker statt finden, dann in das neue Vereinsheim - Haus der Vereine, Rückertstraße - gewechselt werden. Zum nationalen Seniorentag am 7. Oktober 2000 beteiligte sich der Verein mit einem Informationsstand am Paradeplatz.
Für zukünftige Ausstellungen hat sich der Verein sechs Ausstellungsrahmen gekauft, die vorab mit Darlehen von einigen Mitgliedern bezahlt wurden.
Bei der Jahreshauptversammlung am 26. Januar 2001 wurden die Tauschtage neu festgelegt. Am 1. und 3. Freitag abends im Haus der Vereine und am 2. und 4. Mittwoch nachmittags im Seniorenheim.
Die Neuwahl der Vorstandschaft brachte keine Änderung für die nächsten drei Jahre. Ein Sonderstempel mit Karten und Umschlägen wurden verwendet für das Jubiläum des Ingolstädter Professors Leonhard Fuchs.
In der großen Vitrine des Christoph-Scheiner-Gymnasiums konnten Sammlungen über Reinhold Messner und Deutsches Reich 1923-1933 von den Mitgliedern Heinrich Jakob und Hans Schuster ausgestellt werden.
Im Bauernmuseum Hundszell war die Motivsammlung „Porzellan" von Kurt Rödig ausgestellt.
Am 11. November luden gemeinsam die Briefmarkenvereine Eichstätt, Ingolstadt, Mainburg und Neuburg zu einem öffentlichen Tauschtag ein. Im vielfältigen Rahmenprogramm waren Infostände für die Jugend, eine Modelleisenbahn, Bilder aus Briefmarken gefertigt, eine Mineraliensammlung sowie Vorträge, Verlosung und natürlich Tausch angeboten.
Über 40 Teilnehmer besuchten das Briefzentrum in Nürnberg, das größte in Bayern.
Mit einem Sonderstempel, Sonderpostamt, Sonderbriefe und Fleißer-Briefmarke, sowie einer Ausstellung von alten Postkarten aus der Zeit um 1901 bis 1920 beteiligte sich der Verein zum 100-jährigen Geburtstag im Fleißerhaus der Ingolstädter Schriftstellerin.
Bei der Jahreshauptversammlung am 18. Januar 2002 wurde besonders auf die in diesem Jahr noch bevorstehende 100-Jahr-Feier des Vereins hingewiesen und alle Mitglieder zu einer erfolgreichen Mitarbeit aufgerufen.
Die Briefmarkentage im MOC in München am 7. März besuchten viele Sammler und am 31. Juli fuhren über 35 Mitglieder mit der Bundesbahn nach Regensburg. Die Ausstellung „150 Jahre Thum und Taxis Briefmarken" war sehr informativ und in mehreren Räumen von St. Emmeran vorteilhaft ausgestellt.
Für den letzten Tag der DM - Briefmarken organisierte der Vorstand einen Briefumschlag mit dem Stempeldatum 30.06.02-24.
Seit 26.02.2010 ist 1. Vorsitzender: Herr Gerd Klima, Ingolstadt, Tel. 0841 67884, E-Mail
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